Über Biber

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Der Europäische Biber (Castor fiber) ist nach dem südamerikanischen Wasserschwein das zweitgrößte Nagetier der Welt. Er wiegt bis zu 30 kg und kann bis zu 1 m lang sein. Die Biber haben einen großen Kopf und einen flachen breiten Schwanz, der teils unbehaart und mit Schuppen bedeckt ist. Die Vorder- und Hinterbeine haben jeweils fünf Finger mit starken Krallen. Die zweite Hinterfußzehe hat eine Doppelkralle, die zum Striegeln des Fells dient. Der Biber ist sehr gut an das Leben im Wasser angepasst, sein Körper ist von einem dicken Fell bedeckt und die Hinterfußzehen besitzen Schwimmhäute. Er weiß im Wasser die Nase zu schließen und seine Augen mit einer Nickhaut zu schützen.

Die Biber leben an den Ufern von stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Sie sind Pflanzenfresser und nehmen vor allem Bast, Baumzweige und einige Arten von krautigen Pflanzen auf. Im Sommer fressen sie Schilfrohr, Wurzeln von Seerosen und anderen Wasserpflanzen, oder sie begeben sich auf die Felder und fressen dort Rote Beete, Kartoffeln und Mais. Wenn es im Winter friert, entfernt sich er Biber nicht weit von seiner Burg. Zu dieser Zeit lagern sie ihre Fressvorräte in ihre „Wasserspeicher“, die vom Bau zugänglich sind. Eine Biberburg besteht aus aufgeschichteten Baumstämmen und Ästen. Mindestens ein Eingang liegt unter der Wasseroberfläche. Außerdem bauen Biber oft Dämme, mit Hilfe welcher sie die Umgebung der Burg überschwemmen, sodass sie besser geschützt wird. Ein so entstandener See dient nicht nur als Versteck, sondern er hilft den Bibern auch beim Transport weiterer Äste. Am häufigsten fällen Biber zum Bauen und Fressen Weiden, Erlen und Pappeln.

Die Biber sind vor allem nachtaktiv. In der Nacht suchen sie Nahrung und Baumaterial für Dämme und Burg. Sie verständigen sich mit Gebärden, Körperstellungen, Tönen und auch mit Schwanzklatschen auf die Wasseroberfläche. Letzteres gilt als ein Warnzeichen für andere Biber. Wenn sie es hören, verschwinden sie sofort unter die Wasseroberfläche. Die Biber leben in Familien, die Jungtiere bleiben bei den Eltern bis zum Alter von ein bis zwei Jahren. Jede Familie beansprucht ein bestimmtes Gebiet als Lebensraum.

Um die Wende von vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der Biber in Böhmen vollkommen ausgerottet. Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts kehr der Biber nach Tschechien zurück, vor allem aus Bayern und Österreich. Der Europäische Biber ist eine besonders geschützte Art. Sein Schutz wird sowohl in der tschechischen, als auch europäischen und völkerrechtlichen Gesetzgebung geregelt.